Die Bedeutung der Reserve-Mannschaften für die Bundesligisten
Wirft man einen Blick in Deutschlands Amateurligen, so findet man vor allem in den Regional- und Oberligen Mannschaften mit dem Namenszusatz „II“ – ganz gleich, ob Borussia Dortmund II, VFL Wolfsburg II oder Werder Bremen II. Die meisten Reserveteams der Bundesligisten spielen im Amateurbereich in der Regional- oder Oberliga. Lediglich die Bayern stellen dieses Jahr ihre „Zweite“ in der dritten Bundesliga. Trotzdem kommen immer wieder Stimmen auf, die eine eigene Liga für die Reserveteams der Bundesligisten fordern. Wir werfen einen Blick auf die Bedeutung der der zweiten Mannschaft für die Vereine.
Wozu brauchen Vereine die Reserve?
Die Reservemannschaften, auch „Zweite“ oder „Dritte“ genannt, gibt es in jedem Fußballverein, siehe beispielsweise bei uns Eintracht Lüneburg II. Bei dem örtlichen Sportclub spielen hier diejenigen, bei denen es nicht für die erste Mannschaft reicht. Ähnlich sieht es bei Profimannschaften aus. Nur dass hier häufig junge Talente, die nicht mehr in der U19 spielen dürfen oder Profispieler, die nach langer Verletzungszeit wieder Spielpraxis suchen, eingesetzt werden. Die Reservemannschaften eignen sich hervorragend, um nach einer längeren Pause nicht direkt wieder im direkten Wettkampfmodus starten zu müssen.
Kleinere Clubs fühlen sich benachteiligt
Allerdings liegt genau hier für viele das Problem. Die großen Vereine wie Borussia Dortmund oder Bayern München können es sich erlauben, junge Toptalente oder gestandene Spieler in ihren zweiten Mannschaften auflaufen zu lassen, da sie über enorm große Kader verfügen. Betway verdeutlicht den großen finanziellen Vorsprung dieser Clubs anhand einer Grafik. Der FCB beispielsweise, der umsatzstärkste und wertvollste Club der Liga, kann es sich erlauben, mit Fiete Arp eines der Toptalente im deutschen Fußball „nur“ in der dritten Liga einzusetzen. Ähnlich verhält es sich mit anderen Talenten. Auch beim BVB, der schon in der vergangenen Saison einen äußerst großen Kader hatte, haben Spieler wie Shinji Kagawa oder Andreas Wolf einige Spiele für die Reserve bestritten.
Ausschluss würde Bundesligisten treffen
Ein möglicher Ausschluss der Reservemannschaften der Bundesligisten aus der dritten Liga würde die Vereine sicher treffen. So ist es keine Überraschung, dass das Thema immer mal wieder aufkommt. Ein Problem bestünde darin, dass die Bundesligisten ihren Jugendspielern nicht mehr Spielpraxis unter Wettkampfbedingungen bieten können, wie zuvor. Denn vor allem im deutschen Fußball, in dem viel Wert auf Jugendausbildung gelegt wird, können sich junge Spieler immer wieder über Einsätze in den Reservemannschaften für die erste Liga empfehlen. U23 Mannschaften hingegen verlieren hingegen bei vielen Vereinen ihren Reiz.
Fakt ist, dass der Amateurfußball ohne die Reservemannschaften ein anderer wäre und wohl die wenigsten Fans auf die spannenden Ergebnisse in den unteren Klassen verzichten wollen.