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Anpfiff: Sonntag, 15:00
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Sonntag dein letztes Spiel als Trainer des TuS Reppenstedt II - wie ist deine Gefühlslage?
Bis zum Ochtmissen-Spiel hatte ich nur den Aufstieg im Kopf und habe keinen Gedanken an das Saisonende verschwendet. Nachdem wir unser Ziel allerdings erreicht haben und nun die letzte Trainingswoche läuft, wird mir langsam (schmerzhaft) bewusst, dass die „Trainer-Geschichte“ bald ein Ende findet.
Zum Abschluss der Aufstieg - was bedeutet dieser dir persönlich?
Das ist das beste Geschenk, das die Jungs mir zum Ende machen konnten. Ich bin der Truppe deswegen sehr dankbar, dass sie meinen Abschied damit vergoldet haben.
Wie siehst du die Entwicklung der 2. Herren?
Als ich die 2. Herren 2018 wieder übernommen habe, haben wir gerade erst die Viererkette eingeführt. Was in den darauffolgenden fünf Jahren passiert ist, ist eine enorme Steigerung. Der Hauptgrund dafür ist das Aufrücken von Nils Hancke ins Trainerteam 2020. Er hat das Trainingsniveau auf ein ganz anderes Level gehoben und damit den größten Teil dazu beigetragen, dass wir nun in die 1. Kreisklasse aufgestiegen sind.
Wie viele Jahre und in welchen Funktionen bist du dem Verein eigentlich treu?
Ich bin jetzt 25 Jahre beim TuS Reppenstedt. 15 davon stand ich bei der 3., 2. oder 1. Herren an der Linie. Seit ein paar Jahren spiele ich auch ein wenig Fußballobmann und neuerdings versuche ich mich in der Vorstandsarbeit. Fehlt eigentlich nur noch der Posten des Platzwartes...
Hast du auch mal den Ball getreten oder reiner Theoretiker?
Bis zur A-Jugend habe ich noch selbst die Plätze im Kreis platt getrampelt, dann aber gemerkt, dass ich lieber andere für mich laufen lasse.
Was ist der Hauptgrund deines Abschieds?
Beruflich kann ich die Zeit unter der Woche nicht mehr aufbringen.
Wirst du dem Klub in irgendeiner Form erhalten bleiben?
Ich werde weiterhin als Fußballobmann und als 2. Vorsitzender tätig sein.
Was hat dir am Trainerjob am meisten Spaß bereitet?
Man lernt natürlich unheimlich viele Menschen kennen, die einem das Leben nicht gerade leichter machen, aber die auch viel Freude verursachen.
Und was hat manchmal richtig genervt?
Ich hatte über die Jahre Spieler im Team, die ein völlig anderes Verständnis von Teamsport hatten als ich. Das hat richtig viele Nerven gekostet, sich mit diesen Menschen auseinanderzusetzen.
Wie hat sich die Einstellung zum Teamsport entwickelt?
Grob zusammengefasst habe ich das Gefühl das Motto im Teamsport hat sich von „Was kann ich tun, damit dieses Team Erfolg hat?“ zu „Was kann ich tun, damit ICH besser darstehe?“ entwickelt. Also eine sehr traurige Entwicklung. Am meisten regt mich aber auf, dass eine Zusage heutzutage wirklich nur noch einen Fliegenschiss wert ist.
Über welche Ausrede/n konntest du am meisten lachen?
Die unangefochtene Königin der Absagen war eindeutig: „Ich kann heute nicht trainieren, weil ich mir eine Dauerwelle machen lassen habe.“ Mir fehlen immer noch die Worte zu dieser Absage.
Was wird dir am Wochenende am meisten fehlen, wenn du nicht an der Linie stehst?
Der Plan ist, dass ich kürzertrete, aber trotzdem werde ich wohl sehr oft bei den TuS-Spielen am Rand zu sehen sein. Nun aber nur noch als Zuschauer. Ich muss mich also um nichts kümmern. Im Moment fällt mir da also nicht viel ein, was mir dann fehlen sollte.
Was geht nach dem letzten Match ab?
Wir haben den Aufstieg ausgiebig nach dem OSV-Spiel gefeiert. Von daher verschieben wir alle weiteren Feierlichkeiten auf die Abschlussfeier. Wir werden das letzte Spiel wahrscheinlich mit einem kühlen Bier gemütlich ausklingen lassen.
Auf was freust du dich am Sonntag am meisten?
Nach langer, langer Zeit ein Spiel ohne Druck. Ich freue mich einfach darauf die Jungs noch einmal von der Kette zu lassen und das Spiel zu genießen.
Was gibt es noch zu sagen?
Ich möchte mich bedanken. Bei meinen früheren Jugendtrainern Franky Krause, Flo Drechsler, Didi Heinatz und Chris Hagen, die mich geprägt und dann zum Trainerjob getrieben haben. Bei Führungsspielern wie Carsten „Kalki“ Krüger oder Stefan „Steffi“ Wagner, die trotz viel mehr Lebensjahren auf der Uhr immer anstandslos mein verlängerter Arm waren. Bei allen Trainerkollegen und Co-Trainern, mit denen ich zusammenarbeiten durfte. Bei allen, die mich im Verein unterstützt und gefördert haben wie Jan Meyer oder Serge Notschewneu. Und bei allen Spielern, die in den 15 Jahren dabei waren. Hat Spaß gemacht! Vielleicht kommen wir ja noch einmal zu einem schönen Circle-Training zusammen.