Anzeige


Anzeige


Interview mit Reppenstedt-Trainer Michael Höltig

Niederlage in Bardowick – dein Fazit?
Auf jeden Fall ein verdienter Sieg für Bardowick. Ich finde, das 4:0 ist vielleicht um ein Tor zu hoch, aber am Ende mussten wir feststellen, dass uns in vielen Bereichen doch noch ein gutes Stück unterscheidet. Trotzdem wirft uns das nicht zurück, denn wenn wir mal 13, 14 Monate zurückschauen, war Bardowick Achter in der Landesliga und Reppenstedt Vorletzter der Bezirksliga. Damals sah alles danach aus, dass uns in dieser Saison zwei Ligen trennen würden. Jetzt trennen uns drei oder sechs Punkte – und da kann jeder in Reppenstedt stolz auf die Entwicklung der letzten Monate sein.

Habt ihr vielleicht etwas zu defensiv agiert, sodass es kaum Entlastung gab?
Sowas ist auch immer eine Frage, wie viel der Gegner zulässt. Bardowick hatte einfach einen guten Tag und war in jeder Aktion sehr scharf – das hat dann den Unterschied gemacht. Taktisch hätten wir vielleicht noch tiefer stehen können, um die Räume im Konter besser zu bespielen, und auch im Ballbesitz mutiger sein können. Am Ende war es, wie es war, und uns fehlt aktuell auch etwas die Frische und die Breite im Kader, um dieses Tempo gehen zu können.

Was fehlt noch, um gegen die Spitzenteams etwas zu holen?
Ich denke, dass zwischen den Top-3-Teams und dem Rest wirklich ein großer Leistungsunterschied zu sehen ist. Wir können so einen Gegner vielleicht mal in einem Spiel ärgern, wenn alles zusammenpasst und der Gegner einen schlechten Tag hat. In Bardowick hatten wir eine gute Chance nach drei Minuten und dann noch einen ordentlichen Distanzschuss, bevor Bardowick in Führung ging. Dass dann Leon Hamann kurz vor dem 2:0 eigentlich klar die Gelb-Rote Karte sehen muss (übrigens genau wie schon im Pokal und diese wieder nicht bekommt), hätte das Spiel auf jeden Fall offengehalten – aber das Glück hatten wir diesmal nicht.

Was hast du trotzdem Positives gesehen?
Auf jeden Fall, dass Bardowick sich extrem auf uns eingestellt hat, sowohl die Formation angepasst als auch Tammo Aue in Manndeckung genommen hat. Das zeugt ja schon von einigem Respekt vor der Leistung der Jungs in den letzten Wochen.

Was traust du deinem Team noch bis zur Winterpause zu?
Schauen wir mal, wie weit die Beine der Jungs in unserem dezimierten Kader noch tragen. Wir haben mit Römstedt und Gellersen noch zwei absolute Highlight-Spiele zu Hause, dann noch eine kurze Auswärtsfahrt nach Küsten und ein abschließendes Heimspiel am zweiten Advent gegen Barum – sollte das noch stattfinden können. Wenn es richtig gut läuft, holen wir noch zwölf Punkte, aber auch alles andere wäre für uns kein Weltuntergang, denn wir haben ja schon 27 Punkte geholt.

Nun Römstedt – was für ein Gegner erwartet euch?
Definitiv der stärkste Gegner der Liga, denn da sprechen 36 von 39 möglichen Punkten bei 46:7 Toren eine deutliche Sprache. Trotzdem haben ihre letzten drei knappen Siege gegen Scharnebeck, Neetze und Eintracht gezeigt, dass auch in diesem Spiel etwas zu holen ist. Aber auch hier muss wieder alles zusammenpassen – und Römstedt darf keinen guten Tag erwischen.

Bei der Konstellation eher ein Bonusspiel oder wird es ein enges Duell?
Ich glaube, es ist ein Spiel, das wir uns erarbeitet haben – als Vierter den Ersten zu empfangen. Wie schon mehrfach gesagt: Es wird vieles passen müssen, um ein enges Spiel zu bekommen und diese Punkte in Reppenstedt zu behalten.

Was überzeugt dich, dass ihr für eine Überraschung sorgen werdet?
Dass es das dritte Spiel gegen die Top-3-Gegner ist, wir nie chancenlos waren und dieses Mal einfach das Glück in diesen Spielen auf unserer Seite sein wird.

Wer wird nicht dabei sein können?
Die Liste ist weiterhin lang – und wird länger. Wahrscheinlich kann ich bald die fitten Spieler aufzählen und bin schneller fertig. Jan Dammann, Julian Bostelmann, Levi Henke, Mats Schaepe, Jannik Neumann, Marc Techen, Niklas Volpe, Simon Schmitz und Sebastian Martin sind alle weiterhin langfristig raus. Dazu fehlen an diesem Wochenende noch Alexander Lua, Benedikt Riemann, Lasse Seen, Mika Rossow und Timo Busacker, und auch für Robin Neumann wird dieses Spiel aller Voraussicht nach noch zu früh kommen. Trotzdem stellen wir auch dieses Wochenende wieder 14 bis 15 richtig gute Jungs auf den Platz.