Anzeige


Anzeige


Interview mit Thomasburg´s Jonas Kalauch

Wie tief hängen die Köpfe beim TSV?

Nach der Klatsche am Mittwoch schon sehr! Bisher lief die Rückrunde relativ passabel, die Spiele waren eng und mit dem schlechteren Ausgang für uns. Doch zuletzt gab es echt einige heftige Klatschen. Das drückt natürlich die Stimmung. Jetzt sind es noch vier Spiele, die wir bis zum Sommer absolvieren werden. Die Marschroute sollte daher lauten: Wir werden absteigen, aber dann bitte mit Anstand!

 

Kommt der sportliche Absturz völlig überraschend oder war es auch etwas absehbar?

Über die Jahre gesehen war die letzte Saison sogar eine der erfolgreichsten in der jüngeren Vergangenheit. Zwar lief die Rückrunde 22/23 schon nicht mehr so gut wie die Hinrunde, dennoch waren wir am Ende so gut platziert wie zuletzt lange nicht. Auch in diese Saison sind wir gut gestartet, da war die Euphorie noch da – ab Herbst war dann leider der Wurm drin. 

 

Was ist der Hauptgrund für die Misere?

Wenn wir den genau benennen könnten, dann hätten wir ja rechtzeitig reagieren können. Ich sehe es eher als ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Mehrere Spieler, mit denen man vor der Saison geplant hatte und die auch fest zugesagt hatten, kamen selten bis gar nicht mehr. Zu viele potentielle Stammspieler fehlten zu oft, sei es durch Verletzungen oder andere Abwesenheiten. Die Trainingsbeteiligung war einfach zu gering! Dies spiegelte sich dann in den Spielen wieder. In den Spielen, in denen man das Ruder noch hätte herumreißen können (wie etwa gegen Dynamo oder Neuhaus) erwischten wir rabenschwarze Tage und verloren verdient. Dies sind alles Punkte, die wir selber in der Hand hatten. Dann war gerade in der nassen Jahreszeit, die sich dieses Mal sehr lange zog, viele Male kein richtiges Training möglich und durch Spielausfälle ging der Rhythmus verloren. Trotzdem gab es gerade in der Rückrunde einige Spiele, in denen wir Punkte holen müssen, aber einfach zu wenig Chancen nutzen und uns so für den Aufwand und die guten Leistungen nicht belohnen.

 

Schrillten die Alarmglocken zu spät?

Wir hatten durch die vielen Nachholspiele zumindest rechnerisch noch einen kleinen Trumpf in der Hinterhand, der ist jetzt aber auch verbraucht und wir stehen immer noch auf dem letzten Platz. Dadurch, dass es bis vor kurzem nicht viele Punkte Rückstand auf den Nichtabstiegsplatz waren, war die Chance immer noch da und wie bereits geschrieben waren einige unglückliche Punktverluste dabei. Die Erkenntnis setzte damit erst spät ein.

 

Wann ist der Glaube an den Ligaerhalt ins Stocken geraten?

Ein herber Schlag war die 1:4-Niederlage am Ostermontag gegen den TV Neuhaus, unseren direkten Konkurrenten. Dabei sah es zunächst gut aus: Zwei Tage vorher zeigten unsere Jungs gegen den Aufsteiger LSK Hansa II eine kämpferisch starke Leistung und unterlagen „nur“ mit 0:3. Gegen Neuhaus war der Kader gut gefüllt, Startelf und Ersatzbank waren bestens besetzt. Unsere Jungs legen los wie die Feuerwehr und gehen mit 1:0 in Führung, verpassen jedoch diese auszubauen. So haben wir Neuhaus stark gemacht und nach dem Ausgleich gingen die Köpfe leider runter und wir kassierten noch einige Slapstick-Tore. Danach hatte sich an der Tabellensituation nicht viel geändert, aber für die Moral war es ein schwerer Schlag. Im Grunde war da klar, dass wir eher absteigen als die Liga halten werden.

 

Viele alte Recken im Team, die die Fahne hoch halten - fehlen junge Typen, die Verantwortung übernehmen?

Wir sind froh, dass wir unsere „Ur-Thomasburger“ haben, die auch mit Ende 30 oder über 40 noch ihre Knochen hinhalten und Woche für Woche sich für den TSV aufopfern. Inzwischen sind mehr und mehr die jüngeren Spieler gefragt.

 

Auf wie viele Spieler ist derzeit wirklich Verlass?

Komplett „verschollen“ ist keiner.

 

Wie schwer wird es, in der kommenden Serie eine starke Truppe auf den Platz zu bringen?

Für uns war es schon immer schwer, Spieler nach Thomasburg zu holen, nun mit der 2. Kreisklasse werden die Argumente nicht besser. Dennoch sind wir dabei und führen Gespräche und freuen uns über jeden, der sich uns anschließt.

 

Wie viele Spieler werden dem Klub den Rücken zukehren, obwohl sie verantwortlich sind für die Lage?

Bisher habe ich das noch von keinem gehört, aber die Wechselfrist hat ja auch noch nicht begonnen.

 

Muss vielleicht auch auf der Bank mal ein frischer Wind wehen?

Auch hier haben wir ja schon Veränderungen vorgenommen: Mit Christian Klose unterstützt uns in regelmäßigen Abständen ein externer Trainer und gibt so in die Mannschaft und das Trainerteam neue Impulse. Zudem unterstützt Ingo Hoffmann nun seit einiger Zeit ebenfalls im Training und in den Spielen die 1. Herren. Wir sind sehr froh darüber, dass sich „Pingo“ so im Verein engagiert!

 

Kader: Wer wird auf keinen Fall mehr in dieser Saison auflaufen?

Leider fällt Keeper Marvin Hoffmann auf unbestimmte Zeit aus, wir wünschen gute Besserung!

 

Was gibt es noch zu sagen?

Mit unserer Damenmannschaft haben wir ein Team im Verein, welches aktuell für positive Nachrichten sorgt: Im Halbfinale des Kreispokals gewannen die Mädels mit 4:0 und zogen so in das Finale ein, welches zum 75-jährigen Jubiläum unseres Vereins passenderweise in unserem Waldstadion stattfindet. Am Samstag, den 08.06. startet der Finaltag bereits um 10 Uhr, das Spiel unserer SG Thomasburg/Barskamp wird dann um 17 Uhr angepfiffen.