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Schön, wenn man bei 4 Grad nicht in die Mauer muss!

So langsam aber sicher kehrt das trübe Herbstwetter ein: Grauer Himmel, 4 Grad, Nieselregen, Platz seifig, Ball rutschig und irgendwie alles ungemütlich. Alles wirkt so trostlos, die Kälte und Feuchtigkeit kriechen langsam in die Schuhe, kaum ein Ball kommt an und nach 3 Minuten steht es 0:1 - was für ein Traumsonntag.

Wenn diese Jahreszeit eintritt, dann schießt mir immer ein Gedanke durch den Kopf: Gott sei Dank muss ich mir das nicht mehr antun! Was habe ich es gehasst, wenn ich mich 30 Minuten im Kühlschrank warmlaufen musste, die Füße nach 15 Minuten immer noch kalt waren und die Klamotten durchgeregnet.

Kurz vor dem Anpfiff noch einmal schnell die Kabine, ach wie kuschelig! Noch 5 Minuten bis zum Anpfiff, letzte Anweisungen, ein Lächeln war auf keinem Gesicht zu finden.

Raus auf den Platz, schön Dauerregen, peitschender Wind – nach 2 Minuten waren die geliebten Baumwolltrikots gefühlt 15 Kilo schwer, der Spielball aus Leder wog 10 Kilo – Puh, schön war etwas anderes… Und dann die Krönung der Krönungen: 2. Spielminute, Freistoß für den Gegner – zack, der Ball klatschte mit 150 km/h auf den Schenkel, gerne auch mitten in das Gesicht! War die Stimmung nicht auf dem Tiefpunkt, spätestens dann! Doch natürlich gab es Trost von einem Mitspieler: „Kopf hoch, es sind nur noch 89 Minuten!“

Okay, war man endlich richtig drin im Spiel, dann war alles gut – doch leider gab es die Halbzeitpause. Wenn man dann wieder raus musste, das Trikot nass war, der Rest auch, der Wind peitschte und der Regen gegen das Gesicht trommelte, dann war der Traumfußball perfekt. Obwohl, wenn es in der 46. Minute einen Freistoß für den Gegner gab, ich wie immer außen in der Mauer stand, der gegnerische Holzfuß abzog und die Kugel mit 150 km/h auf mich zuschoss… - erst dann war der Nachmittag richtig perfekt. Der nächste Satz von einem Kumpel: „Kopf hoch, es sind nur noch 44 Minuten!“