Anzeige
Der Einwurf - ein ewiges Rätsel!
Eigentlich sollte ein Einwurf ein Vorteil für das Team sein, der ihn bekommt, doch nur allzu selten läuft dieser so ab, wie es sich der Trainer vorstellt. Ich schaue bei einem Training eines Kreisliga-Klubs zu - der Einwurf wird geübt. Nein, nicht wie man diesen richtig ausführt, es geht darum, wie man in sinnvoll einsetzt. Der Spieler schnappt sich den Ball - lange Schnur Richtung Außenlinie, ein Mitspieler verlängert mit dem Kopf - der Ball trudelt ins Aus. Der Trainer rauft sich mal wieder die Haare, erklärt zum 100-mal:
„Warum steht ihr immer mit 4 Mann entlang der Außenlinie? Warum wird der Ball immer 30 Meter weit geworfen und landet anschließend sonstwo, nur nicht bei uns? Männer, werft den Ball bitte in den Fuß. Und steht nicht immer alle an der Linie, verschafft euch Platz, haltet die Linie frei! Und denkt dran: jeder Einwurf ist erst einmal für uns!“
Jau, alle haben es verstanden, die nächsten 5-mal klappt es richtig gut – wieder eine Baustelle weniger!
Sonntag. 15:00 Uhr, Punktspiel. Ich schaue mir das Team an, welches ich beim Training beobachten durfte. Nach 2 Minuten hat das Team einen Einwurf. Der Werfende schnappt sich den Ball, die Kugel fliegt 30 Meter weit die Linie entlang, auf der sich 4 Mitspieler und 4 Gegenspieler aufgebaut haben - und schon wird der Ball in das Seitenaus geköpft... Der Trainer schaut seinen Co-Trainer an, schüttelt mit dem Kopf – ohne Worte!
Und wie war das noch mal mit dem „Jeder Einwurf ist für uns.“? Nur 2 Minuten später trudelt der Ball auf Strafraumhöhe in das Aus, die Spieler schauen sich an, niemand nimmt den Ball, dafür aber ein Gegner, der die Kugel schnell in den Strafraum wirft - ein Schuss, schon liegt der Ball in den Maschen! Der Trainer schlägt sich die Hand vor das Gesicht, die folgenden Worte ersparen wir uns lieber. Leider ging das Spiel 0:1 verloren - durch einen Einwurf! Er kann also doch ein Vorteil sein!