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Mit Volldampf für den TuS Barendorf am Ball. So liebten ihn die Mitspieler und Zuschauer. Okay, dass er nur auf den Ball schaut, keinen Mitspieler sieht, egal...


Woran merkt man, dass mal selbst langsam alt wird? Wenn Spieler aufhören, die man auf luenesport.de seit über einem Jahrzehnt begleitet, die einem ein kleines Stück weit ans Herz gewachsen sind, weil sie unseren Fußball positiv präsentiert haben, man sie gerne spielen sah. Stellvertretend für diese Typen und leider „Auslaufmodelle“ steht Tim Soetebeer, der nur für zwei Vereine kickte: FC Dynamo Lüneburg und TuS Barendorf. Ein Spieler, der immer 100 Prozent auf und neben dem Feld gab, der hart spielte, auch mal zulangte, aber nie wirklich unfair spielte – auch nicht verbal. Er war oft ein Turm in der Schlacht, der da hinhing, wo es weh tat. Und wenn es um seine Mannschaft ging, es unfair wurde, dann war er da, schütze seine Mitspieler – okay, mit fast zwei Metern kann man auch mal Mut zeigen. Während manche Spieler entweder hochkonzentriert oder vielleicht auch ignorant auf das Feld laufen, grüßte er immer freundlich und respektvoll, hatte noch einen lockeren Spruch auf den Lippen – auch für die Zuschauer und Gegenspieler. Gerne sprach ich nach dem Match ein paar Worte mit ihm, natürlich auch, wenn man sich spontan traf. Doch jetzt ist Schluss mit Schädel hinhalten, die Knie machen nicht mehr mit – vielleicht der Preis für Teamgeist, voller Einsatz und das Wissen, das man gebraucht wird. Doch wie sollte es anders sein: Er bleibt dem Klub als Teammanager erhalten – okay, ein Begriff, der mir immer ein kleines Schmunzeln abringt. Und natürlich wurde er Ansprechpartner für luenesport.de – hätte mich auch gewundert!

 

Zum Abschluss noch ein Telefonat, das ich so oder so ähnlich mal mit Jens Niemann, Vorsitzender des FC Dynamo Lüneburg, vor Jahren führen durfte:

Niemann: Wir haben den Spieler x verpflichtet, haben ein Bild von ihm mit unserem Trikot in der Hand – machst du etwas daraus?

Ich: Nein.

Niemann (erstaunt): Warum nicht?

Ich: Weil er mindestens schon gefühlte 10 Vereine durch hat.

Niemann: Schweigen.

Ich: Aber sag mal, euer Kapitän, wie lange ist der schon bei euch?

Niemann: Tim Soetebeer ist sein Anfang an dabei. Ein absoluter Teamplayer, der voll zum Verein steht, immer alles gibt, zu 100 Prozent verlässlich und ein feiner Mensch!

Ich: Komisch, über oder mit ihm habe ich noch nie ein Interview gemacht, auch noch kein Extrabild. Schade, oder?

Niemann (10 Sekunden Pause): Ich habe verstanden, du hast völlig Recht.