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Und immer wieder ist der Wind schuld!

Wichtig: Der Text ist ironisch gemeint!

Am vergangenen Sonntag fegte auf dem einen oder anderen Platz fast ein Orkan über das Feld. Die Haare wehte, die Trikots und Hosen flatterten, man hörte kaum das Geschreie der Trainer, Spieler und Zuschauer (fast eine Wohltat), auch der Pfiff des Schiedsrichters wurde zu einer echten Hörprobe.

Und dann war da noch der Ball! Schon bei normalen Wetter ist das geliebte Spielgerät nicht unbedingt der beste Freund einiger Kicker, aber Sonntag konnte das Schweinsleder einem manchmal echt leid tun. Was wurde auf ihm rumgedroschen, wie oft landete er weit im Aus, im Nachbarsgarten oder flog als Bumerang nach einem hohen Abschlag fast in das eigene Tor zurück. Und manchmal hatte er fast 200 km/h drauf, wenn er als halbhoher Steilpass in die Gasse geschickt wurde – immer wieder schön, wenn ein Spieler dem Ball hinterher sprintete, diesen aber niemals erreichen konnte.

Das Team, das gegen den Wind spielte, hatte die berühmte „Arschkarte“ gezogen, denn jeder gutgemeinte Ball kam postwendend zurück – oder landete irgendwo, nur nicht da, wo er landen sollte. Aber auch die Mannschaft, die Rückenwind hatte, war nicht ohne Probleme… Lange Bälle waren nicht wirklich sinnvoll, technische Mängel wurden schonungslos offenbart – und wie oft gab es gefühlt 5 Minuten Pause, weil der Ball nach einem Fernschuss mit 250 km/h über den Fangzaun flog und erst einmal gesucht werden musste. Bei einem Match gab es tatsächlich 8 Spielbälle – nach 15 Minuten waren 5 irgendwo im Nirgendwo gelandet.

Macht Fußball da wirklich noch Sinn? Auf jeden Fall – wenn man ein paar Dinge beachtet – eine kleine Auswahl:

- Lange Bälle in die Gasse machen bei Rückenwind nicht wirklich Sinn – und wenn, dann bitte mit Gefühl und nicht mit dem Eisenfuß...

- Einwürfe sind nur cool, wenn man sie als Mitspieler in den Fuß geworfen bekommt, nicht immer gegen den Kehlkopf...

- Ja, man muss sich konzentrieren, wenn man angespielt wird – wenn der Ball bei der Annahme mal wieder weiter wegspringt als manch einer schießen kann, dann ist nicht nur Wind schuld...

- Eine Ecke mit dem Wind kann man genial vor das Tor zirkeln, muss den Ball nicht auf die andere Seite ins Aus dreschen...

- 20 Meter vor dem Tor, ein Traum! Es soll aber helfen, wenn man den Kopf nicht so weit hoch nimmt, dass man fast nach hinten wegkippt – dann fliegt er vielleicht nicht 25 Meter über den Fangzaun...

- Hohe Bälle bei Gegenwind – kann man machen, sie bringen aber nichts. Vielleicht doch mal versuchen von hinten heraus ein Spiel aufzuziehen. Irgendwie ja auch blöd, wenn der Torwart den Flachabstoß nach vorne ballert, dieser als Bumerang zurückkommt und der Keeper zu einer Parade gezwungen wird…

 

Eine Spielaktion von Sonntag fällt mir noch ein: Gewühl im Strafraum, ein Spieler bekommt den Ball, steht mit Rückenwind 3 Meter blank vor dem Tor – und haut diesen 5 Meter rechts vorbei. Wütend schrie er: „Wie soll man das Tor bei dem Wind auch treffen?!“ Ja, der Wind ist echt eine Bestie!