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Und plötzlich spielt der Sohn in der 1. Herren

Schon verrückt, wie die Zeit vergeht! Gefühlt ist es 3 Jahre her, da habe ich meinen Sohn die ersten Schritte auf dem Fußballplatz beigebracht – und jetzt steht er plötzlich als Herrenspieler auf dem Platz! Eben noch 10-mal die Schuhe pro Training für ihn gebunden, haut er sich jetzt in die Zweikämpfe, ist mit vollem Herzblut dabei und gibt auch neben dem Platz alles. Wenn ich ihn spiele sehe, dann habe ich einen Puls von 180, weil ich ihm alle Daumen drücke und verdammt stolz auf ihn bin! Endlich fiebere ich wieder mit meinem Heimatverein mit, endlich bin ich wieder traurig, wenn der TSV verliert – und endlich freue ich mich wieder riesig, wenn 3 Punkte im Sack sind! Und es ist schön, dass er mich immer noch um einen Rat fragt und ihm meine Meinung wichtig ist. Und ja, es macht mich auch stolz, wenn mich alte Weggefährten fragen, ob das mein Sohn wäre mit dem Namen Mai. Und es ist grandios, dass er die 3. Generation ist, die mit Liebe das TSV-Trikot überstreift! Vor allem aber bin ich überglücklich, dass er die Kameradschaft und den Teamgeist erleben darf, die so wichtig sind und gerade in der heutigen Zeit immer wertvoller werden!

Aber natürlich gibt es auch die andere Seite der Medaille: Als ich sein Jugendtrainer war, da gab es nach einem verlorenen Spiel einen Taubstummentreff zwischen uns, dazu hatte er es sicherlich nicht immer leicht, weil er natürlich nicht bevorzugt werden durfte – im Gegenteil, oft wurde er eher benachteiligt. Und heute? Wie sagte er so schön: „Papa, bevor ich mal in die luenesport.de Elf der Woche komme, muss ich bestimmt 5 Buden machen, 3 Treffer vorbereiten und 500 Euro an einen guten Zweck spenden, oder?“ Antwort. „Das wird wohl nur für eine kurze Bemerkung in einem Nachbericht ausreichen!“
Sicherlich geht es nicht nur mir so, denn nach und nach schreibe ich Namen von jungen Spielern, gegen deren Väter ich spielen durfte. Ich habe dann immer Bilder dieser alten Haudegen vor mir und kann mir gut vorstellen, dass sie genauso stolz sind wie ich - und ja, darauf kann man auch stolz sein!