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Interview mit MTV-Trainer Achim Otte
Sieg in Rotenburg – dein kurzes Fazit?
Das war ein absolut verdienter Sieg – insbesondere aufgrund einer bärenstarken zweiten Halbzeit. Die Mannschaft hat sich über die vollen 90 Minuten in jeden Zweikampf geworfen, unglaublichen Einsatz gezeigt und insbesondere auch in der zweiten Halbzeit spielerisch vollends überzeugt. Nach einem intensiven Spiel vier Tage zuvor ist diese Leistung gar nicht hoch genug einzuschätzen. Das war ein echtes Ausrufezeichen!
Abstiegsgespenst verscheucht – wie groß ist die Freude?
Die Erleichterung und Freude waren schon groß – das konnte man in den Gesichtern der Jungs unmittelbar nach Abpfiff sehen. Jeder Einzelne hat in den vergangenen Wochen viel investiert, um dieses Ziel möglichst frühzeitig zu erreichen. Umso schöner, dass wir den entscheidenden Schritt durch eine geschlossene, leidenschaftliche und spielerisch klasse Mannschaftsleistung machen konnten.
Unnötiger Stress in dieser Serie – oder war der Abstiegskampf zu erwarten?
Bereits vor der Saison war das Ziel Platz 9, um uns damit von der Abstiegszone fernzuhalten. Nach dem eher zurückhaltenden Start und dem Verlauf der Saison war uns bewusst, dass es auch mal enger werden könnte. Das insbesondere aufgrund der Vielzahl an personellen Ausfällen. Der starke Sieg in Bornreihe hat möglicherweise an der einen oder anderen Stelle für etwas zu viel Sicherheit gesorgt. Aber genau solche Phasen gehören zur Entwicklung dazu – insbesondere bei jungen Spielern. Wir haben daraus gelernt und sind als Mannschaft daran gewachsen.
Was ging nach dem Spiel noch ab?
Ganz klassisch: Gemeinsam gefeiert, ein, zwei Bierchen getrunken – und einfach mal den Moment genossen. Das hat sich die Mannschaft mehr als verdient.
Was ist das größte Lob, das du deinem Team aussprechen kannst?
Chapeau – wirklich! Diese Truppe hat in dieser Saison so viele Rückschläge einstecken müssen und ist trotzdem nie auseinandergefallen. Im Gegenteil: Die Geschlossenheit wurde immer stärker. Dieser Geist zeichnet das Team und den Verein aus. Die Jungs sind in den Spielen sehr häufig zurückgekommen und konnten Rückstände umbiegen, so auch in Rotenburg. Eine enorme Widerstandskraft, die das Team in den Spielen gezeigt hat. Die qualitativen und quantitativen Ausfälle waren schon außergewöhnlich umfangreich. Das haben die Jungs top gemeistert.
Was ist der Hauptgrund, dass ihr im Endspurt die wichtigen Punkte geholt habt?
Der Glaube an die eigene Stärke war immer da. Wir wussten: Wenn wir gut arbeiten, dann werden wir auch belohnt. Hinzu kommt der außergewöhnliche Teamspirit – dieses Miteinander kann Berge versetzen. Und genau das hat man in den entscheidenden Momenten gesehen - im Zusammenhalt sowie den gezeigten Leistungen auf dem Platz .
Wo muss der Hebel angesetzt werden, um eine ruhigere Saison zu spielen?
Um im Fußballklassiker zu sprechen: Wir müssen häufiger ein Tor mehr erzielen als der Gegner. Spaß beiseite – wir haben gegen erfahrene, robuste Teams manchmal Lehrgeld gezahlt. Hier müssen wir noch abgeklärter und vielleicht auch ein Stück weit cleverer werden. Aber unter den gegebenen Umständen haben die Jungs eine wirklich respektable Saison gespielt, ich bin zufrieden. Auch nicht jede Saison wird so viel Verletzungspech bereithalten.
Fehlen euch doch ein wenig die erfahrenen Spieler?
Natürlich ist Erfahrung auf dem Platz wichtig, keine Frage. Aber ich sehe es eher als Chance: Unsere jungen Spieler bekommen Verantwortung, lernen viel und entwickeln sich rasant weiter. Trotzdem kann ein erfahrener Kopf hier und da helfen. Qualität kennt kein Alter!
Nun Römstedt – schönes Testspiel oder hat es einen anderen Charakter?
Auch wenn es rein rechnerisch nicht mehr um alles geht: Wir wollen die Saison mit maximaler Ausbeute und zwei guten Spielen beenden. Unser Ziel ist klar – wir wollen die noch möglichen 6 Punkte holen und damit noch Platz 10 anpeilen.
Wird sich das Gesicht des Teams stark verändern - wer wird auf jeden Fall gehen?
Der ein oder andere Abgang ist ja bereits bekannt. Zu weiteren Veränderungen werden wir zeitnah mehr kommunizieren können.
Wer wird auf keinen Fall auflaufen können?
Leider wird von den Langzeitausfällen niemand zurückkehren. Darüber hinaus müssen wir abwarten, wie die Jungs die beiden intensiven Spiele verkraftet haben.