Anzeige


Anzeige


Interview mit Bardowick-Trainer Kevin Panek

Niederlage in Barum – wie tief sitzt der Stachel noch?

Die Niederlage war sehr schmerzhaft, und wir waren extrem bedient. Aber Niederlagen gehören zum Sport dazu – wichtig ist, was man aus ihnen zieht. Wie schon berichtet, war das keine per se grauenhafte Leistung. Ich denke, wenn wir dieses Spiel zehnmal so spielen, gewinnen wir acht- bis neunmal. Natürlich starten wir alle lieber mit drei Punkten im Rücken in die neue Woche, aber angesichts echter gesundheitlicher, familiärer oder persönlicher Probleme dürfen wir dennoch weiterhin mit Spaß und Freude die schönste Nebensache der Welt betreiben.

 

Hat das Team Probleme in Spielen, wo eher Kampf statt Fußballspielen angesagt ist?

Das ist nicht der Fall. Bislang hat uns in keiner Partie der Gegner den Schneid abgekauft oder uns abgekocht, weil wir nicht dagegengehalten haben. Das ist also nicht unsere primäre Baustelle. Insbesondere im Herbst, in den verbleibenden Partien, ist uns bewusst, dass es ganz viel um Kampf, Leidenschaft, Drecksarbeit und zweite Bälle gehen wird.

 

Was dürft ihr euch noch erlauben, wenn ihr wirklich an die Spitze wollt?

Römstedt und Teutonia punkten kontinuierlich. Ich persönlich möchte jedes Spiel gewinnen – und da ist mir egal, gegen wen wir spielen oder auf welcher Tabellenplatzierung wir bzw. der Gegner sich befindet. Ich halte nichts davon, Leidenschaft oder Hunger an äußere Bedingungen zu knüpfen, sondern erwarte, dass wir unabhängig von extrinsischer Motivation gierig und geil auf Fußball sind.

 

Ist der Aufstieg wirklich das erklärte Ziel – oder muss sich das Team nach dem Abstieg erst einmal wieder festigen?

Unser Ziel ist es, das nächste Spiel zu gewinnen und uns als Mannschaft und fußballerisch weiterzuentwickeln. Dafür stellt der Verein viel auf die Beine. Der Verein, unser Staff – insbesondere Roman Razza – schaffen ein Umfeld, in dem alles serviert wird, um sich fußballerisch zu entwickeln und sein Hobby in vollen Zügen zu genießen.

 

Entscheiden in dieser Liga Kleinigkeiten über Erfolg oder Misserfolg?

Ich erinnere mich an keine Partie, in der eine einzige Kleinigkeit über das Ergebnis entschieden hätte. Ich sehe es eher so, dass die Summe vieler Faktoren letztlich entscheidet: individuelle Qualität, Tagesform, Matchplan, welche Spieler überhaupt zur Verfügung stehen. Und dann ist es eben so, dass man trotz nahezu perfekter Voraussetzungen ein Fußballspiel verlieren kann – das macht den Zauber dieses Sports aus.

 

Nun der TuS Neetze – was für ein Gegner wartet da auf euch?

Ein Gegner mit tollen Einzelspielern, großer Erfahrung und einigen jungen Wilden. Ich habe großen Respekt davor, dass sich in so kurzer Zeit bei Neetze ein Team geformt hat. Dass Neetze darüber hinaus ein harter Gegner sein wird, zeigen die Ergebnisse!

 

Eher Abnutzungskampf oder offenes Spiel – was wird das?

Ich erwarte eine Partie, in der beide Mannschaften daran glauben und ihre Chance suchen werden. Wir dürfen nichts dem Zufall überlassen und müssen extrem aufmerksam in der Konterabsicherung und im Gegenpressing agieren.

 

Was überzeugt dich, dass ihr den Platz als Sieger verlassen werdet?

Die Qualität und der Charakter unseres Teams liefern für mich genug Gründe, um fest an einen Sieg zu glauben.

 

Wer wird auf keinen Fall auflaufen können?

Aufgrund von Verletzung, Krankheit oder Sperre fallen einige Spieler aus. Wir werden aber definitiv eine starke Mannschaft am Spieltag zur Verfügung haben.

 

Was gibt es noch zu sagen?

Unser Spieler Erik Kozybayev hat sich im Training ohne gegnerische Einwirkung das Wadenbein gebrochen und muss operiert werden. Am Sonntag ist auf dem seifigen Boden in Barum bei einem Zusammenprall Torwart Loris Güder so stark getroffen worden, dass er sich Kiefer, Nase und Augenhöhle gebrochen hat. Wir wünschen beiden alles erdenklich Gute für eine schnelle Genesung und baldige Rückkehr auf den Platz. Auch wenn mal etwas nicht klappt oder eine Niederlage weh tut – am Ende des Tages sollten wir dankbar sein für Gesundheit und die Möglichkeit, kicken zu können.