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Interview mit Karze-Trainer Philipp Rabsahl

Spielausfall, weil Ilmenau zurückgezogen hat - wie bitter ist das?

Es war in erster Linie bitter am Freitag mit meinem alten Kumpel Robin Drewes zu telefonieren und zu hören, dass die SVI es nicht über die Saison schaffen würde ihre „Zwote“ aufrecht zu halten. Eine Entwicklung, die wir im hiesigen Fußball leider immer mehr beobachten. Ein so sympathischer, toll strukturierter und großer Verein, wie die SVI, verdient es eine zweite Mannschaft zu haben. So werden es nun leider immer weniger Mannschaften, und damit auch Menschen, die unseren Sport ausüben. Wir wünschen dem Verein und der ersten Mannschaft alles Gute für die Zukunft.

Für uns natürlich etwas ärgerlich, weil wir „aus dem Tritt“ kommen und nun eine gesamte Hinrunde warten müssen, bis wir mit der Spielanzahl mit allen Mannschaften wieder gleich stehen. Aber am Ende halb so wild und durch die frühzeitige Mitteilung durch Robin konnte ich an meinem Geburtstag am Sonntag mehr Zeit mit der Familie verbringen.

 

Wird es eine Saison ohne Wert, weil am Ende doch wieder keiner absteigt?

Laut Ausschreibung gibt es drei Absteiger. Wir gehen nun einfach davon aus, dass alle Teams dabei bleiben. Was nach der Saison wieder am grünen Tisch passiert, interessiert uns dann sportlich nicht. Ansonsten ist es nach meiner Meinung trotzdem immer spannend, weil kein Team am Ende der Saison auf dem letzten Platz stehen möchte.

 

Seid ihr in der Breite stark genug aufgestellt, um oben dabei zu sein?

In der Breite wird es sich zeigen. Wir haben ein paar Spieler dabei, die in den letzten Jahren aufgrund von Ausbildung, Arbeit etc. etwas kürzer treten mussten, aber nun voll angreifen. Auf der anderen Seite haben wir mit Phillip Müller, Boris Fechner und Michael Koch drei Langzeitverletzte, die in der Hinrunde wohl nicht mehr spielen werden. Im Normalfall sollte die Kaderstärke ausreichen. Aber man weiß ja nie...

 

Was hat sich am meisten positiv im Team entwickelt?

Der Ehrgeiz im Team ist geweckt und die Teamchemie wird immer besser. Wir werden diese Saison flexibler spielen können als in den Jahren davor. Das liegt vor allem an der Akribie und der Trainingsbeteiligung. Die Entwicklung ist also gut.

 

Nun Ochtmissen 2 - was für ein Gegner wartet da auf euch?

Ochtmissen hat unserer Zwoten im Pokal ein 8:0 abgerungen. Die gesamte Mannschaft hat sich das Spiel angeschaut und weiß ganz genau, an welchen Punkten man dem Gegner „weh tun“ kann. Sie lassen den Ball gut laufen, versuchen spielerische Mittel zu finden und haben zwei schnelle Außen. Auf jeden Fall ein Gegner, den man trotz der Auftaktniederlage, nicht unterschätzen sollte.

 

Auf wen oder was muss man beim Gegner besonders aufpassen?

Das Zentrum von Ochtmissen ist stark besetzt. Hier laufen alle Fäden zusammen. Es gilt den Spielfluss im Mittelfeld zu unterbinden. Unser Matchplan steht und wir werden den Gegner hoffentlich mit der ein oder anderen taktischen Maßgabe ordentlich überraschen können.

 

Von was für einer Partie gehst du aus?

Es wird ein Spiel mit vielen spielerischen Elementen werden. Torreich waren zumindest unsere letzten Aufeinandertreffen. Davon gehe ich am Sonntag allerdings nicht unbedingt aus. Beide Mannschaften werden sich abtasten und dann Lösungen entwickeln wollen. Intensiv, aber fair.

 

Was überzeugt dich, dass ihr jubeln werdet?

Unser Kader ist breit gefüllt, wir haben ein Heimspiel zum Saisonauftakt und wollen unbedingt auch in die Saison starten. Die Vorzeichen stehen gut! Am Ende wollen wir in jedes Spiel mit einer positiven Einstellung gehen und jedes Spiel auch erfolgreich gestalten. Nach der guten Vorbereitung habe ich keine Zweifel, dass ein Dreier im Bereich des Möglichen liegt.

 

Wer wird auf keinen Fall auflaufen können?

Neben den Langzeitverletzten wird sich das ein oder andere Fragezeichen zu Freitag lösen.

 

Was gibt es noch zu sagen?

Ich möchte mich an dieser Stelle noch einmal für den tollen Gastauftritt vom OSV II hier im Pokal gegen unsere „Zwote“ bedanken! Es war ein super faires Spiel, ein nettes Beisammensein. Die Spieler vom OSV haben aktiv nach einem Besen gefragt, um die Kabine ordentlich zu hinterlassen – so etwas habe ich schon lange nicht erlebt – leider. Und am Ende haben sie die Einnahmen an unsere Damenmannschaft gespendet. Hut ab, vor so einen sportlichen Gegner! Wir freuen uns sehr, euch am kommenden Sonntag wieder in Karze zu begrüßen - allerdings würden wir uns gerne erlauben die Punkte in Karze zu behalten.